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VKZE (Vater-Kind-Zeit-Ende)-Tag am 17. Februar 2025: „4 Tage pro Monat sind nicht genug!“
Der gewählte 17. Februar symbolisiert den Tag, an dem die Jahresquote von vier Tagen im Monat endet, welche der „verordneten“ Betreuungszeit für getrennt lebende Väter entspricht. Ziel des VKZE-Tages ist es, diese ungerechte Situation für Väter und Kinder sichtbar zu machen. Der Verein “Wir Väter” fordert deshalb eine gerechtere Verteilung der elterlichen Verantwortung und mindestens 10 Tage Betreuungszeit pro Monat.
Mit dem Slogan “4 Tage pro Monat sind nicht genug” wird darauf aufmerksam gemacht, dass getrennt lebende Väter im Schnitt von 31 Tagen pro Monat auf nur vier Tage Kontaktzeit mit ihren Kindern reduziert werden, selbst wenn sie bereit sind die Kinder in einem viel größeren Zeitumfang zu betreuen. Die Grundlage der vier Tage pro Monat basiert auf der “Standardregelung”, die getrennten oder geschiedenen Vätern in der Regel lediglich ein “Kontaktrecht” (!) an jedem zweiten Wochenende gewährt. Somit symbolisiert der 17. Februar jenen Tag, an dem alle “Kontakttage” am Stück genommen werden würden. Das restliche Jahr fehlt den Kindern die Beziehung zu den Vätern im Alltag und den Vätern die Kinder.
Hintergrund
Kinder bauen in den ersten Lebensjahren eine gleich starke Bindung zu beiden Elternteilen auf – das ist wissenschaftlich vielfach belegt. Im Zuge einer Trennung bzw. Scheidung entscheidet jedoch der Gesetzgeber, diese Bindung einseitig zu verschieben, was dazu führt, dass Väter nach einer Trennung meist auf ein Minimum an “Kontaktzeit“ reduziert werden. Diese Praxis – vier Tage im Monat – bedeutet für die betroffenen Kinder und Väter eine große emotionale Belastung und für Mütter eine hohe Care Belastung samt beruflichen und damit finanziellen Nachteilen bis ins Alter.
Die Statistik Austria in ihrer “Unterhaltsbefragung 2021” zeigt, dass 60 % der Kinder nach einer Trennung ihren Vater maximal einmal alle zwei Wochen sehen. Weitere 33 % sehen ihren Vater seltener oder sogar nie. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark die Beziehung zwischen Kindern und ihren Vätern eingeschränkt wird.
Laut aktuellen Studien, unter anderem des Central European Network on Fatherhood (CENOF), haben engagierte Väter eine essenzielle Bedeutung für die emotionale, sprachliche und motorische Entwicklung ihrer Kinder. Sie tragen durch ihr spezifisches Spiel- und Erziehungsverhalten entscheidend zur Entwicklung von Empathie, Problemlösungsfähigkeit und sozialem Verhalten bei. Kinder mit einer starken Vaterbindung zeigen oft eine höhere Resilienz gegenüber Stress und ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Die reduzierte Betreuungszeit hat daher nicht nur psychologische, sondern auch langfristige soziale Folgen, wie eine geringere schulische Motivation und eine eingeschränkte emotionale Stabilität.
Im EU Ländervergleich gehört Österreich zu den Schlusslichtern gleichteiliger Betreuung der Kindern nach Trennung der Eltern (Quelle: Joint physical custody of children in Europe: A growing phenomenon von Mia Hakovirta Daniel R. Meyer Milla Salin Eija Lindroos Mari Haapanen, 2023)
Daher fordern „Wir Väter“
- Die gesetzliche Verankerung der gleichteiligen Doppelresidenz als Ausgangspunkt für Politik und Rechtsprechung nach einer Trennung/Scheidung.
- Mindestens 10 Tage Betreuungszeit pro Monat für getrennte/geschiedene Väter.
- Gemeinsame Obsorge ab Anerkennung der Vaterschaft
- Modernisierung des Familienrechts
- fachspezifische Fortbildungen für alle in den Trennungsprozess involvierten Berufe, orientiert an den Bedürfnissen moderner Familienmodelle
Online-Aktion
Am Montag, den 17. Februar 2025, laden wir betroffene Väter und Unterstützer:innen dazu ein, ihre persönlichen Geschichten, Gedanken und Forderungen in sozialen Medien zu teilen. Nutzen Sie dazu die Hashtags #VKZE, um auf die ungerechte Situation aufmerksam zu machen. Gemeinsam können wir eine breite Diskussion starten und auf die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Dringlichkeit einer Reform im Familienrecht hinweisen.