Familienzeit fair verteilen: Wie Doppelresidenz und Väterkarenz zur Gleichstellung beitragen können
Danke an einen Abonnenten unseren Newsletters für den Hinweis auf folgende kürzlich publizierte Artikel:
Nach der Trennung: Wenn Kinder zwei Zuhause haben
Die Doppelresidenz, bei der Kinder nach der Trennung ihrer Eltern im Wechselmodell zur Hälfte bei Vater und Mutter leben, ist laut einer norwegischen Studie die beste Variante der Kinderbetreuung. Im Vergleich zu anderen Wohnsitzregelungen haben Kinder mit der Doppelresidenz weniger psychische Probleme. Es handelt sich um die bisher größte Umfrage zu diesem Thema in Norwegen mit rund 7.700 Teilnehmer:innen. Mehrere internationale Studien zeigen eine Korrelation zwischen dieser Lebensform und einer positiven psychischen Entwicklung der Kinder. Eine Doppelresidenz erfordert zwar politische und finanzielle Rahmenbedingungen, kann jedoch für viele Kinder eine gute Lösung sein.
https://www.derstandard.at/story/2000072401839/glueckliche-trennungskinder-haben-zwei-zuhause
Mehr Informationen zur Doppelresidenz finden Sie auch in unserem Artikel “Mythen zur Doppelresidenz” und auf doppelresidenz.at
Väterkarenz: Von der Gesellschaft akzeptiert und vom Staat gefördert?
In dem Artikel geht es um die Schwierigkeiten und Vorurteile, die Männer in Österreich in Bezug auf Väterkarenz und Elternzeit erfahren. Nur wenige Männer machen von diesem Recht Gebrauch, was auf Gründe wie fehlende finanzielle Anreize und geringe gesellschaftliche Akzeptanz zurückzuführen ist. Das österreichische Modell wird kritisiert, da es im Gegensatz zu Island, wo 90% der Männer in Karenz gehen, nur geringe Anreize für Väter gibt, Elternzeit zu nehmen. Der Autor spricht aus eigener Erfahrung und appelliert an seine Generation, sich mehr zuzutrauen und die Väterkarenz zu nutzen.
“Der Vater in Karenz – geht das?”
Florian Martek, ein Forscher in der Biomedizin, beschreibt seine Erfahrungen als Vater in Karenz, die er nach der traumatischen Geburt seiner Tochter antrat. Martek beschreibt, wie er sich darauf vorbereitet hatte, die Kindererziehung 50:50 zu teilen, aber schnell erkannte, dass es schwierig ist, Zeit für bürokratische Aufgaben zu finden und gleichzeitig eine enge Bindung zu seinem Kind aufzubauen. Er betont auch die Notwendigkeit von gesellschaftlicher Akzeptanz und staatlicher Unterstützung, um die Väterkarenz und die Gleichstellung der Geschlechter bei der Kinderbetreuung zu fördern.
https://www.derstandard.at/story/2000142435743/der-vater-in-karenz-geht-das
Mehr Informationen zu unserem Vorschlag zur Förderung von Karenzmodellen, die Väter verstärkt in Elternkarenz bringen, finden Sie in unserem Artikel Familienarbeitszeit – ein Modell zur gerechten Verteilung von Arbeit