Anton Pototschnig

Lebenslauf

  • Diplomierter Sozialarbeiter
  • Lebensberater
  • Familiencoach
  • Mediator und Traumapädagogenausbildung

Fachliche Expertise

  • 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Trennungs- und Scheidungsberatung
  • Verfassung etlicher Stellungnahmen für das Gericht und spezifische Kenntnisse darüber, wie Ämter und Gerichte auf diesem Gebiet “funktionieren”
  • Seit 12 Jahren Arbeit als Familiencoach im Rahmen der Jugendwohlfahrt tätig
  • Obmann der Plattform Doppelresidenz und der Initiative „Wir Väter“
  • Organisation der ersten Fachtagung Doppelresidenz in Österreich am 22.10.2016
  • Mitarbeit in der Arbeitsgruppe des Justizministeriums am KindNamRÄG 2013
  • Mitarbeit in der Arbeitsgruppe des Justizministeriums am Unterhaltsrecht ab 2017
  • Mitarbeit in der Arbeitsgruppe des Justizministeriums an der Novellierung des Kindschaftsrechtes 2022

Publikationen & Referate

  • Buchautor: “Auf Augenhöhe Eltern bleiben”, Ibera Verlag
  • Autor mehrerer Gastkommentare in den Tageszeitung derStandard und Die Presse:
    • derStandard: “Die politische Linke als Emanzipationspresse” Gastartikel mit über 1000 Postings auf den Artikel Mai 2012
    • derStandard: “Täter-Väter und Opfer-Mütter” Gastkommentar 19.10.2012
    • derStandard: “Harmonie kann verordnet werden” Gastkommentar 24.03.2012
    • Die Presse: “Neues Kindschaftsrecht: Aufbruch oder Stagnation?“ Gastkommentar am 18.11.2022
    • derStandard: “Verhaltensstarre Männer?“ Gastkommentar vom 8.4.2023
    • Die Presse: “Muttertag neu gedacht: Warum wir einen Elterntag brauchen“, Gastkommentar vom 13.5.2023
    • Wiener Zeitung: „Wenn Mütter ihre Macht mißbrauchen“, Gastkommentar vom 9.6.2023
  • Zahlreiche Referate, darunter Referent beim Familiengerichtstag in Neusiedl
    • derStandard: „Familiengerichtshilfe solls richten“ Beitrag zum Familiengerichtstag mit Anton Pototschnig als einen Referenten 25.06.2013
    • NÖN: über Anton Pototschnig als Referent bei der Richterwoche 2013 24.6.2013

Im Gespräch

Wie sind Sie zu Ihrer Rolle im Vorstand von Wir Väter gekommen?

Ich habe 2006 die Plattform Doppelresidenz initiiert und mit 4 Müttern und weiteren 3 Vätern den Verein gegründet. Seither berate ich vorwiegend Väter in Trennungs- und Scheidungssituationen. Nachdem immer mehr Väter äußerten sich engagieren zu wollen, um der systematischen Benachteiligung, die sie als Väter erlebten, entgegenzuwirken, gründete ich mit mehreren anderen den Verein “Wir Väter” und übernahm die Rolle des Obmanns.

Was motiviert Sie persönlich, sich in dieser Position zu engagieren?

Ich habe mich bei meinem ersten Kind zu wenig engagiert, was mir bis heute im Herzen weh tut. Beim zweiten Kind ging die Beziehung leider auch schief. Wir vereinbarten nach unserer Trennung die Doppelresidenz. Diese Vereinbarung wurde von der Mutter nach 4 Jahren willkürlich aufgelöst. Plötzlich 14-tages-Papa zu sein, zog mir den Boden unter den Füßen weg. Über Monate war Alkohol mein täglicher Begleiter. Ich ertränkte den Schmerz, erkannte aber bald, dass das keine Lösung sein kann, begann mich mit dem Thema Doppelresidenz zu beschäftigen und gründete dazu einen Verein. In meiner Beratungstätigkeit fiel mir bald auf, dass viele andere Väter in ihrem Kontakt zum Kind von Müttern behindert wurden und von Behördenseite keine Hilfe erhielten. Nachdem es keinen repräsentativen Vätervereine in Österreich gab, wollte ich den Vätern eine Stimme geben und gründete mit mehreren den Verein “Wir Väter”. Nachdem sich die Situation in Österreich für Väter in den letzten 20 Jahren kaum geändert hat, kann ich das Thema nicht einfach beiseite legen.

Welche kurz- und langfristigen Ziele haben Sie für Wir Väter?

Kurzfristig:

  • Vermehrt Aufmerksamkeit für die Situation von Vätern und deren Beziehung zu ihren Kindern nach der Trennung.

Langfristig: 

  • Gleichstellung  und -behandlung beider Geschlechter hinsichtlich ihrer Beziehung zum Kind nach Trennungen
  • Viele engagierte Väter im Kinderkarenz und in gleichteiliger Betreuung ihrer Kinder nach dem Modell der Familienarbeitszeit (30 / 30 Std. pro Woche)
  • Die gesetzliche Verankerung der Doppelresidenz, als bevorzugtes Nachtrennungsmodell
  • “Scheidungs und Trennungs Kompetenzzentren“ in ganz Österreich als zentrale Anlaufstellen für Eltern in Konfliktfällen.
  • keine Eltern-Kind-Entfremdungen

Wie möchten Sie die Weiterentwicklung und Zukunft von Wir Väter gestalten?

Einen Schulterschluss mit noch mehr Frauenberatungsstellen anstreben.
Aus der Erkenntnis, dass es um unsere gemeinsamen Kinder geht, sich zusammenschließen und gemeinsam Reformen in Recht und Rechtsprechung anstreben.

Welche Bedeutung messen Sie der Vielfalt im Vorstand bei?

Jede Frau ist in unserem Verein herzlich willkommen.
Die andere Perspektive ist genauso wichtig, wie die eigene.

Inwiefern glauben Sie, dass unterschiedliche Perspektiven zur Lösung aktueller Herausforderungen beitragen?

Es sind unsere gemeinsamen Kinder und nach Rosa Mayreder: “Die Geschlechter stehen in einer zu engen Beziehung, sind voneinander zu abhängig, als dass Zustände, die das eine treffen, das andere nicht berühren sollten.

Was waren bisher Ihre größten Herausforderungen im Arbeitsumfeld des Vereins?

So viele Väter in ihrer unerfüllten Sehnsucht nach ihren Kindern und in ihrer Not und Ohnmacht mitzuerleben.
Seit Jahrzehnten, diese Ignoranz von Behörden, Gesellschaft und Politik dieser Not gegenüber zu erleben.

Welche Erwartungen haben Sie an die Zusammenarbeit im neu zusammengesetzten Vorstand?

Mit mehr Struktur, dem weiblichen Blick als Ergänzung, weiterhin mit viel Energie und Know-how unseren Zielen nachgehen.

Gibt es sonst noch etwas, dass Sie sagen möchten?

Ich finde es bereichernd, mit so vielen Menschen, die an einer Sache interessiert sind, zusammen zu arbeiten.


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