Christina Sommer

Lebenslauf
- Pädagogin
- Mama von zwei Kindern und Stiefmama von einem Bonuskind
Im Gespräch
Was motiviert Sie persönlich, sich in dieser Position zu engagieren?
Ich selbst habe zwei Kinder und ihr Vater und ich erziehen diese gemeinsam. Wir haben uns scheiden lassen, als die Kinder 4 und 7 Jahre alt waren und sind auch seit dieser Zeit weiterhin gemeinsam Eltern für unsere beiden Schätze.
Seit 2024 bin ich glücklich verheiratet und habe dadurch ein Bonuskind dazubekommen, das mein Mann und ich sowie die beiden Bonusgeschwister sehr lieben.
Dem ist auch eine Scheidung vorausgegangen und dieses Kind hatte nicht das Glück, die Eltern gleichermaßen behalten zu dürfen.
Mein Mann musste nach dem aprupten Auszug der Mama um die Zeit mit dem Sohn kämpfen. Durch Verhandlungen vor Gericht und hohen Kosteneinsatz ist das nun zu einem guten Teil gelungen, dass der Sohn neben einer ihn sehr liebenden Mama nun auch seinen ihn sehr liebenden Papa haben darf. Die verlorene Zeit kann dadurch aber nicht mehr aufgeholt werden.
Im Zuge dieser Thematik haben wir beide, mein Mann und ich, den Weg zu „Wir Väter“ gefunden und wir setzen uns gemeinsam dafür ein, dass gemeinsame Elternschaft nicht nur möglich, sondern zum Standard in unserer Gesellschaft wird. Denn jedes Kind hat ein Recht auf beide Eltern.
Welche kurz- und langfristigen Ziele haben Sie für Wir Väter?
Mein kurzfristiges Ziel ist die Unterstützung von Menschen mit Informationen und Kontakten zum Thema „Gemeinsam Eltern auch nach einer Trennung“.
Langfristig wünsche ich mir einen Austausch von Eltern auf einer Plattform, auf der der Fokus auf dem gemeinsamen Erziehen und Begleiten der Kinder steht.
Das Ziel ist eine Kommunikation auf Augenhöhe, die auch nach einer Trennung möglich und sinnvoll ist. Ich wünsche mir, dass es den Eltern gelingt, die Bezieungsebene von der Elternebene zu trennen und das Wunder, das unsere Kinder sind, gemeinsam auf ihrem Weg zum Erwachsenenleben begleiten.
Welche Bedeutung messen Sie der Vielfalt im Vorstand bei?
Die Vielfalt im Vorstand spiegelt wider, dass unterschiedliche Menschen die gleichen Werte verfolgen: Das Recht der Kinder auf ihre Eltern.
Inwiefern glauben Sie, dass unterschiedliche Perspektiven zur Lösung aktueller Herausforderungen beitragen?
Die unterschiedlichen Perspektiven ermöglichen unterschiedliche Zugänge und zeigen, dass es mehr als einen Weg gibt um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Im Miteinander und nicht gegeneinander.
Gibt es sonst noch etwas, dass Sie sagen möchten?
Bei der Scheidung sagte der weise Vater meiner Kinder: Wenn wir ihnen schon keine gute Ehe vorleben können, dann leben wir ihnen eine ordentliche Trennung vor und einen wertschätzenden Umgang miteinander. Er hat sein Wort nicht nur gesprochen, sondern lebt es auch. Wir haben glückliche Kinder. Unsere Kinder haben vollwertige Eltern. Unsere Kinder sind es uns wert, persönliche Befindlichkeiten nicht auf ihnen und durch sie auszutragen. Kinder sind das Wertvollste auf Erden. Sie verdienen unsere Liebe und diese Liebe brauchen sie beim Großwerden. Aus welchem Grund sollten oder dürfen wir ihnen diese von einem Elternteil verwehren?